Inhalt • SLOW WEST
Für seine große Liebe Rose Ross (Caren Pistorius) ist der 16-jährige Jay Cavendish (Kodi Smit-McPhee) bereit, alles zu tun. Dazu zählt auch, seine Heimat Schottland hinter sich zulassen. Und so macht sich der naive Junge aus adligem Hause im ausgehenden 19. Jahrhundert auf den Weg in den amerikanischen Westen.
Kritik • SLOW WEST •
Marcus Wessel gefällt, dass SLOW WEST die Genremechanismen zwar aufgreift, sie dann aber mit Witz und Ironie wieder unterläuft. Auch aufgrund der lyrischen Einzelbilder gehört der Western laut Timo Kießling zu einem der formal eindrucksvolleren Regiedebüts. Nicolai Bühnemann findet aber, dass es falsch wäre, SLOW WEST als Anti-Western zu bezeichnen; vielmehr wird die Geschichte innerhalb des Genre-Rahmens gegen den Strich erzählt. Auch Oliver Kaever hat schon lange nicht mehr solch eine kreative und eigenständige Aneignung des Genres Western gesehen. Günter H. Jekubzik hebt die grandiosen und leuchtenden Bildern hervor, während Michael Pekler SLOW WEST als poetischen Western mit lyrischen Momenten und beißendem Humor bezeichnet. Für Andrey Arnold hat der Western zwar originelle Momente, ist insgesamt aber eher mild und laut Christian Weber ist SLOW WEST ein Liebesfilm, der zeigt, dass Leidenschaft wilder als jeder Westen ist. Begeistert ist Peter Claus darüber, dass Regisseur John Maclean mit den Erwartungen des Publikums spielt und sie immer wieder auf überraschende Weise untergräbt. Der Tiefpunkt dieses klischeehaften Films ist laut Renée-Maria Richter in der finalen, endlos zerdehnten Ballerei zu finden. Rajko Burchardt hingegen findet gerade den Schlussteil furios und für Thomas Groh ist SLOW WEST ein schönes Beispiel für einen intelligenten und verspielten Western.