Regie | Dietrich Brüggemann |
Kinostart | 16.07.2015 |
Genre | Komödie |
Laut Till Kadritzke ist HEIL "eine flott heruntergefilmte Spielerei, die mitunter ganz spaßig ist. Sein Problem ist eben weniger, dass er falsche oder zu schlichte Antworten findet, als dass er jenseits seines Spiegelvorhaltens light gar keine Fragen stellt. Weil er alles angreift, sich selbst aber kaum angreifbar macht, ist HEIL so erfrischend dann eben doch nicht, als Gesamtkonstrukt bald fast ein bisschen langweilig."
"Nazis und Anti-Nazis nach "Titanic"-Rezept bis zur geistigen Zwergenhaftigkeit zu verkleinern", ergibt laut Hanns-Georg Rodek "noch keinen radikal witzigen Film."
Schon in der ersten Szene wird festgelegt, worum es dem Film geht, schreibt Hannah Pilarczyk. "Ein Panorama deutscher Befindlichkeit soll HEIL zeichnen - wiewohl ein satirisch grandios überzeichnetes."
Das Problem von HEIL liegt laut Jan Schulz-Ojala in dessen Dramaturgie. "Erbarmungslos regiert das witzvernichtende Prinzip Wiederholung", weshalb sich der Kritiker fragt, ob "der Regisseur, bei so viel Überdeutlichkeit, sein Publikum etwa für ähnlich begriffsstutzig wie seine Figuren" hält.
Die besten Witze macht HEIL im Drumherum der Nazis, meint Matthias Dell. Doch leider ist der Film nur halbsmart, denn alles, was er "durch Tempo, Gags und Überschuss reinholt, geht ihm an Reflexionskraft ab."
"Die guten Pointen und treffsicheren Beobachtungen gehen" laut Andreas Busche leider "im atemlosen Krawall von Brüggemanns Inszenierung unter." Insgesamt ist HEIL "wohl die Satire, die Deutschland 2015 verdient."
HEIL hätte laut Jürgen Kiontke "was werden können - hätte Brüggemann auch mal was hinterfragt. Statt dessen steht das Kinoformat Deutsche Komödie im Vordergrund: Die deutsche Wirklichkeit bildet nur den Hintergrund für meist simpel gestrickten Humor."
Da der Regisseur "sich über vieles lustig macht und eine Pointe an die nächste reiht, funktionieren dementsprechend einige Szenen für sich genommen mit unglaublichem Biss und Witz", schreibt Yannic Sames. Allerdings hetzt HEIL "von Gag zu Gag – und irgendwann fragt man sich, ob Brüggemann tatsächlich etwas mit diesem Film sagen wollte."
"Brüggemann übersteuert und verzerrt so lange, bis die Spiegelung der Wirklichkeit darin immer deutlicher zutage tritt", schreibt Oliver Kaever über einen Film, dem ein emotionales Zentrum gut getan hätte. Dennoch ist HEIL "ein eminent politischer Film. Und ein rasend unterhaltsamer Ritt auf der Rasierklinge scharfer Satire."