Regie | Ruedi Gerber |
Kinostart | 15.07.2010 |
Stefan Volk "spürt die innige Liebe zu ihrem Mann, dem Landschaftsarchitekten Lawrence Halprin, der kurz nach den ersten Festivalaufführungen des Films starb. Man ahnt aber auch, dass Halprins Töchter das Künstlerleben, das ihre Kindheit prägte, nicht nur genossen haben. Ruedi Gerbers Film gibt solchen Nuancen wenig Raum. Einen Blick hinter die kunstvolle Fassade eindrucksvoller Auftritte und ausdrucksstarker Bewegungen erlaubt er kaum. Der Atem bleibt am Ende unsichtbar."
"Ruedi Gerber und sein Team haben aus einer Unmenge von Anna-Halprin-Filmdokumenten ab den Vierzigerjahren bis in die heutige Zeit eine abwechslungsreiche, historische Filmcollage zusammengeschnitten. Man wünscht sich manchmal noch einen tieferen Blick in die Tanzworkshops, doch der Film bleibt eine ideale philosophische Tanzeinführung vor allem auch für diejenigen, die sich noch nie mit Tanz beschäftigt haben. Man kommt aus dem Kino mit einer geschärften Wahrnehmung für das in uns allen steckende Potenzial an Körperausdruck und möchte grad lostanzen, selbst wenn man zwei linke Füsse hat."
"Es gibt keine Grenzen zwischen Kunst und Leben, glaubt die Tänzerin. Das war für ihre Tochter nicht immer einfach, die neben Halprins Ehemann, Tanzexperten und -kollegen Halprins Aussagen ergänzt und kommentiert. So sind durchaus auch kritische Töne zu vernehmen, obgleich in BREATH MADE VISIBLE () die Bewunderung für die Tänzerin klar erkennbar ist. Der Film ist nicht nur ein anregendes Porträt einer eindrücklichen Frau, es gelingt Gerber auch, Halprins Denken filmisch umzusetzen."
"Dieser unbedingte Wille zum Leben ist es auch, was BREATH MADE VISIBLE () für ein Publikum, das sich nicht unbedingt für Tanz interessiert, relevant macht. Man mag von den doch eher esoterisch anmutenden Vorstellungen über die Kraft des Tanzes denken, was man möchte – Anna Halprin bleibt aber eine eindrückliche Person, ein Mensch, der anderen Menschen hilft mit ihrer Arbeit – und der die Gesellschaft auch kreativ verändert."
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Marianne Mühlemann "möchte mehr wissen, viel mehr. Doch die Zeit ist plötzlich zu kurz angesichts dieses reichen Lebens. Im Film, in dem auch ihr im Oktober 2009 verstorbener Mann zu sehen ist – mit ihm war sie 70 Jahre verheiratet –, ist sie als über Achtzigjährige wieder als Performerin zu sehen."