Regie | Zabou Breitman |
Kinostart | 30.07.2009 |
Ein vereinfachendes, schematisierendes Schwarz-Weiß-Denken prägt den gesamten Film, kritisiert Andreas B. Krüger. "Pierre fällt aus seinem europäischen Trott heraus und trifft auf Mathilde in der pseudo-exotischen Umgebung einer pulsierenden ostasiatischen Metropole. Besonders deutlich wird diese Strategie an zwei Nebenfiguren, der pflichtbewussten und gefrusteten Sekretärin Pierres einerseits und der stetig lächelnden, überzeichnet freundlichen concierge in Mathildes Hongkonger Apartment andererseits. Sie spielen keine wirkliche Rolle, umso ärgerlicher erscheinen ihre kurzen Auftritte als Prototypen der jeweiligen Lebensumstände und als hölzerne Stellvertreter der kulturellen und moralischen Differenzen, die der Film beschreibt."
Margret Koehler sah ein "ein doppeltes Liebesdrama, in dem ältere und jüngere Generation vor einer Entscheidung standen oder stehen - zwischen dem sicheren Abgefedertsein in der Ehe oder der Obsession ohne Netz und doppelten Boden. Fast nicht auszuhalten die Szene in denen sich das Paar nach Jahren zufällig in einem Park trifft. Pierre merkt, was er verloren hat - nicht nur die Liebe, auch sich selbst. Wenn Trivialität bedeutet, dass sich Protagonisten emotional öffnen und ihre Verletzungen nicht kaschieren, der ins Innerste getroffene Zuschauer Abwehrmechanismen entwickelt, um sich vor der ihm bekannten und unbequemen Wahrheit zu schützen, dann gehört ICH HABE SIE GELIEBT () zu einem der wunderbarsten trivialen Filme."
Michael Meyns vergleicht den Film. "Nicht zuletzt die Kulisse Hong Kongs, vor der etliche Passagen spielen, lassen an die Filme Wong Kar-Wais denken, deren Thema stets die unerfüllte Liebe, das Verpassen von Chancen ist. Regisseurin Zabou Breitman dekliniert etliche Phasen des Verhältnisses zwischen Pierre und Mathilde durch, von der großen Lust des Beginns, über Skepsis und Zweifel, bis hin zum Bruch, verursacht durch eine gedankenlose Bemerkung Pierres. Das ist meist hübsch anzusehen."
Thomas Engel lobt das anregende, jedoch tragische Liebesdrama. "Ein Drama – mehr: eine tragische Verstrickung. Logisch, konsequent und unentrinnbar, dramaturgisch korrekt wird sie gezeigt – genauso wie der winterliche Bergschauplatz, das sprühende Hongkong und das geschäftlich nüchterne Paris. Eindruck hinterlassen auch die drei Protagonisten: Daniel Auteuil als leidenschaftlicher, aber dann resignierender Pierre, Marie-Josée Croze als zärtliche, aber schließlich enttäuschte Mathilde und Florence Loiret Caille als leidende, aber letzten Endes entschlossene Chloe."
Laut Lena Spellenberg versteht es der Film, "den Zuschauer zu bannen und in die immer intensivere Gefühlswelt der Liebe zwischen Pierre und Matilde zu ziehen, die anfangs noch eine Leichtigkeit hat, dann leidenschaftlich und schließlich zerstörerisch wird. Vor allem die junge Frau, mit dem Wunsch nach mehr, scheint an ihr zu Grunde zu gehen. In Szenen, in denen Pierre sie mitten in der Nacht verlässt, um zurück zur Familie zu gehen, wird die Einsamkeit und die unliebsame Rolle nicht nur der Ehefrau, sondern auch die Tragik der Geliebten spürbar."
Linksammlung zum Film.