Inhalt • MAX FRISCH, CITOYEN
Vor dem Hintergrund des vergehenden 20. Jahrhunderts spürt der Film Max Frisch als wachem und neugierigem Zeitgenossen nach. Er nimmt uns mit auf eine Reise durch Frischs Texte und Reden, die zwischen Poesie und Politik immer nach der eigenen Haltung, nach dem eigenen Urteil suchen. Gleichzeitig erzählen wichtige Freunde und Bekannte wie Peter Bichsel, Günter Grass, Christa Wolf, Helmut Schmidt oder Henry Kissinger, wie sie Frisch und dessen Engagement erlebt haben. So entsteht das Bild eines Autors, der nicht nur Theaterstücke und Romane verfasst, sondern auch ein Leben lang teilnimmt am Geschehen seiner Zeit, der Stellung bezieht und der durch sein genaues Hinterfragen und dank seinem sprachlichen Können noch heute so aktuell ist, wie er in seiner Zeit war.
Crew • MAX FRISCH, CITOYEN
Regie: Matthias von Gunten
Verleih/Copyright: GMfilms
Kritik • MAX FRISCH, CITOYEN • 14. Oktober 2008 • br-online.de
Ein Dokumentarfilm, in dem Werke, Hauptwerke gar, wie etwa eben "Stiller" oder "Homo faber" gewissermaßen überhaupt nicht vorkommen. Was ist das für ein Schriftsteller-Portrait, fragt sich Thilo Wydra? "so vermag MAX FRISCH, CITOYEN denn auch den verfälschenden Eindruck erwecken, Frisch sei mehr politisch denn schreibend tätig gewesen, sei in seiner ernst genommenen Bürgerpflicht mehr unbequemer Einmischer denn Prosa verfassender Künstler. Das eine mag bei ihm das andere reziprok bedingen und ausmachen, ganz ähnlich wie etwa bei Günter Grass auch, und dennoch ist es bis heute das schriftstellerische Werk, das von ihm geblieben ist und bleiben wird, weniger das zudem auch temporär bedingte politische Engagement."