Regie | Julian Benedikt |
Kinostart | 02.11.2006 |
Julian Benedikts Geschichte des europäischen Jazz ist eine Abhängigkeitserklärung, kritisiert Tobias Lehmkuhl. "Am ärgerlichsten aber ist, dass Benedikt es nicht unterlassen kann, über den Atlantik zu schielen - als sei der europäische Jazz nur gerechtfertigt, wenn Amerikaner ihn anerkennen. Da sieht man Till Brönner, den Pop-Star des deutschen Jazz, wie er in einem Club in Manhattan in seine Trompete bläst. Benedikts Blick darauf ist geradezu ehrfürchtig: Ein Europäer in New York! Bei so wenig Selbstbewusstsein scheint eine Geschichte des europäischen Jazz tatsächlich noch in weiter Ferne zu liegen."
Kai Müller hat sich den Film auf dem Berliner Jazzfestival angesehen. Benedikts filmischer Essay über die "Geschichte des Jazz in Europa" hält auch den einstigen Jazztagen den Spiegel vor.
Horst Peter Koll schreibt einen langen Satz: Der Regisseur kreiert "keine didaktisch-dröge musikhistorische oder -theoretische Aufbereitung des Phänomens Jazz in Europa, sondern verschachtelt spielerisch, aber nie verspielt assoziative Stimmungs- und Landschaftsbilder mit Interviews, Musikauftritten und Off-Kommentaren, vor allem auch mit umfangreichem dokumentarischen Material zu einer höchst sinnlich collagierten "Einführung", die einerseits federleicht daherkommt, andererseits aber stets auch phänomenal informationsreich ihr Füllhorn ausschüttet."