Regie | Safy Nebbou |
Kinostart | 17.08.2006 |
Michael Ranze fragte sich gespannt, wie der Film enden wird. "Dann wartet Nebbou mit einer Lösung auf, die ebenso stimmig wie zwingend ist. Das Ergebnis ist ein anrührendes Melodram, das seine Tragik immer wieder durch komische Vignetten auffängt, etwa wenn Pauls Mitbewohner mehr oder weniger geschickt versuchen, seine Abwesenheit im Altersheim zu vertuschen."
Alexandra Wach ist angetan. Der Film ist "ein dezentes, überaus präzises Road Movie, das subtil zwischen Komödie und Melodram wechselt und dabei Selbstfindung, den Mut zum Verzeihen und die entwaffnende Kraft kindlicher Wahrheitssuche feiert. Es ist eine stille Geschichte über familiäre Bindungen und was von ihnen bleibt, wenn Enttäuschung, Schuld und Schmerz zu viel Raum einnehmen. Bis zum Ende konsequent aus der Sicht des Mädchens erzählt, präsentiert der Film immer mehr Details aus dem verschütteten Gefühlsleben der Figuren, lässt Wunden aufbrechen und langsam wieder heilen."
Das anrührende Meisterwerk über familiäre Wurzeln hat Margret Köhler überzeugt. "Ein Glücksgriff ist die Besetzung: Sandrine Bonnaire als Mutter, die in allen Situationen funktionieren will und sich keine Pause gibt, bis sie vor ihren Emotionen kapituliert, Claude Rich, der als Großvater seine Ängste überwindet und "à la recherche du temps perdu" spät zu sich selbst findet und Louisa Phil als neugieriges Mädchen, das die Geschichte vorantreibt. Dieses zart verwobene Road-Movie von Paris bis in die Spanischen Pyrenäen beruht auf der Stille und dem Nicht-Sagen in einer Familie, geht zu den Ursprüngen von Gemeinsamkeit und Auseinanderdriften zurück. Ein anrührendes, manchmal fast märchenhaftes Meisterwerk über die Zerbrechlichkeit von Gefühlen, voller Kraft und Hoffnung auf Versöhnung."